In diesem Artikel werde ich versuchen, Content-Strategien für meine Familie, Freunde und Bekannte verständlich zu machen, indem ich es mit einer allgemein bekannten Tätigkeit vergleiche: dem Kochen.
Content Inventory & Audit
Wo beginnen wir also? Beim Kochen schaut man zuerst einmal nach, welche Dinge man zu Hause hat. Was ist im Kühlschrank? Bei einer Content-Strategie ist der erste Schritt gleich. Mit einem Content Inventory – also mit einer Inventur – schaut man zuerst einmal, welche Inhalte vorhanden sind. Darauf folgt dann die Qualitätskontrolle – das Content Audit. Damit wird bewertet, ob Inhalte gut sind, ein Update benötigen oder neue Inhalte und Formate notwendig sind. Beim Kochen macht man dasselbe, indem man schaut, ob die Milch noch gut ist und was man vielleicht noch einkaufen muss.
Ein Content-Audit ist also die Überprüfung und Analyse der Inhalte einer Website. Während unseres Kurses mit Paula Ladenburg Land lernten wir, wie man ein solches Audit durchführt (Ladenburg Land, 2014). Die vorhandenen Inhalte werden zuerst erfasst und dann Qualität und Effektivität bewertet, um Lücken oder verbesserungswürdige Bereiche zu identifizieren. Ein Content-Audit wird in der Regel als Teil einer umfassenderen Content-Strategie durchgeführt und kann Unternehmen dabei helfen, sicherzustellen, dass Inhalte konsistent, relevant und auf die Geschäftsziele abgestimmt sind. Die Ergebnisse eines Content-Audits werden für Entscheidungen über die Erstellung, Verteilung und Optimierung von Inhalten genutzt.
Nun kommen wir zum wesentlichen Teil: dem Kochen.
Content Strategy
Nachdem wir jetzt Einkaufen waren und alle wichtigen Zutaten beisammen haben, beginnen wir mit dem Kochen. Ein Rezept unterstützt uns, um das ideale Gericht für unsere Liebsten zuzubereiten. Mit den richtigen Werkzeugen – ja ohne ein gut schneidendes Messer geht gar nichts – zaubern wir jetzt unser Wunschgericht. Beim Kochen wählt man also die richtigen Zutaten aus und bereitet sie auf die richtige Weise zu, um eine köstliche und zufriedenstellende Mahlzeit zu kreieren.
Eine Content-Strategie liefert einen detaillierten Plan für die Erstellung und Veröffentlichung von Inhalten und sorgen dafür, dass die richtigen Ressourcen vorhanden sind, um etwas zu schaffen, das anderen gefällt und die Unternehmensziele unterstützt. Äquivalent zum Rezept beim Kochen halten wir uns an Editorial Guidelines, um Texte zu verfassen. Ein solcher redaktioneller Leitfaden umfasst eine Reihe von Standards für das Schreiben und Veröffentlichen von Inhalten. Er umfasst Themen wie Tonfall und Sprache, Grammatik und Zeichensetzung, Formatierung und Struktur sowie allgemeine Verwendung von Begriffen und Terminologie. Der Zweck eines redaktionellen Leitfadens ist es, sicherzustellen, dass alle von einer Firma oder Organisation produzierten Inhalte konsistent und professionell sind. Er kann auch dazu beitragen, die Marke und die Identität des Unternehmens zu vermitteln, und die Zusammenarbeit mehrerer Autoren bei der Erstellung von Inhalten erleichtern. Redaktionsleitfäden sind auf die Bedürfnisse des Unternehmens und der Zielgruppe zugeschnitten und basieren auf der Message Architecture.
Message Architecture
Eine Message Architecture beschreibt, wie ein Unternehmen mit seiner Zielgruppe kommunizieren will und soll vermitteln, wie das Unternehmen wahrgenommen werden will (Bloomstein, 2012). Sie umfasst in der Regel eine Hierarchie von Botschaften. Das Ziel einer solchen Nachrichtenarchitektur ist es, sicherzustellen, dass alle Botschaften einer Organisation konsistent, klar und effektiv sind. Die Botschaften sollen in einer Weise vermittelt werden, die für das Publikum leicht zu verstehen und zu merken ist.
Guidelines & Planung
Weitere Bestandteile einer Content-Strategie sind die Corporate Guidelines, welche das Design und Erscheinungsbild einer Marke festlegen und der Editorial Kalender, der dafür sorgt, dass die Inhalte zur richtigen Zeit in den richtigen Kanälen publiziert werden.
Eine Content-Strategie ist also ein Schritt-für-Schritt-Plan für die Erstellung, Verwaltung, Veröffentlichung und Archivierung von Inhalten über verschiedene Kanäle, die während ihres gesamten Lebenszyklus für ein bestimmtes Publikum effektiv und ansprechend sind.
User Experience
Was wir bei all dem nicht vergessen dürfen – und das ist mindestens genauso wichtig wie der Content (oder das Gericht beim Kochen) – ist das Ambiente. Also die richtige Umgebung für die richtige Zielgruppe. Eine Person, die eine Pizzeria betritt, möchte in den meisten Fällen eine Pizza essen, keine exotischen Gerichte. Es ist besonders wichtig seine Zielgruppe, also sein Zielpublikum zu kennen, nur so können relevante Inhalte erstellt werden.
Wenn man zum Beispiel an eine Pizzeria denkt, könnte die Pizza in einem Pappkarton nach Hause geliefert werden, wo sie noch warm, aber nicht mehr ganz knusprig ist. Dieselbe Pizza könnte man direkt im Restaurant essen. Bevor man dorthin geht, zieht man sich schick an, um sich dort mit Freunden zu treffen. Man trinkt ein gutes Glas Wein und isst diese frische, knusprige Pizza in einer netten Umgebung. Obwohl es die gleiche Pizza ist, welche schmeckt wohl besser? (Frisch, 2019)
Wenn die Pizza also der Content ist, dann ist Ihre Umgebung ein wesentlicher Bestandteil und trägt dazu bei, wie der Inhalt wahrgenommen wird. Deshalb ist es sehr wichtig, die richtigen Inhalte zur richtigen Zeit und am richtigen Ort an die richtigen Leute liefern.
Die Pizza wird immer die gleiche sein. Unsere Aufgabe ist es, den Genuss dieser Pizza für die Zielgruppe zu maximieren. Wir sollten die bestmögliche User-Experience schaffen. Dabei geht es nicht nur darum, wirklich gute Inhalte zu schaffen. Es geht auch darum, sich auf die Umgebung zu konzentrieren, um ein unvergessliches Erlebnis zu schaffen.
Was ist also eine Content-Strategie?
Eine Content-Strategie soll Unternehmen und Organisationen dabei helfen, relevante Inhalte so zu erstellen und zu verbreiten, dass sie konsistent und effektiv sind und mit den Unternehmenszielen und den Bedürfnissen der Nutzer übereinstimmen. Die Inhalte sollten am richtigen Ort und zur richtigen Zeit den richtigen Personen zur Verfügung gestellt werden, um ein unvergessliches Nutzererlebnis zu schaffen.
Wer gerne mehr über Content Strategien erfahren möchte dem kann ich das Buch Think Content! von Miriam Löffler und Irene Michl herzlich empfehlen!
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