Beim Design digitaler Produkte denkt man oft zuerst an das visuelle Erscheinungsbild – die Farben, Formen und das Layout. Doch eine mindestens ebenso wichtige Rolle spielt die Strukturierung und Planung der Inhalte hinter den Kulissen. Diese Komponenten des Designs, bekannt als Domain und Content Modelling, sind entscheidend für eine effektive Nutzererfahrung.
Was ist Domain Modelling?
Domain Modelling ist ein Prozess, bei dem die Struktur eines spezifischen Wissensbereichs untersucht und modelliert wird. Es befasst sich mit der Identifizierung der Schlüsselkonzepte und Beziehungen innerhalb eines Themas und dem Aufbau eines Netzwerks, das diese Elemente sinnvoll verbindet. Dieses Modell dient als Grundlage für alle weiteren Entwicklungen und ist somit das Design hinter dem Design. Es hilft Entwicklern und Designern, die Bedürfnisse und Abläufe der Nutzer besser zu verstehen und entsprechend zu bedienen.
Die Bedeutung eines durchdachten Domainmodels kann nicht unterschätzt werden. Es ermöglicht es, die Zielgruppe tiefer zu verstehen und sicherzustellen, dass die finalen Produkte relevant und benutzerfreundlich sind. Stellen Sie sich das Domainmodel als das unsichtbare Gerüst vor, auf dem alle weiteren Design- und Entwicklungsarbeiten aufbauen.
Übergang zum Content Modelling
Während das Domain Modelling die theoretische Struktur und Beziehungen abbildet, geht das Content Modelling einen Schritt weiter. Hier werden die tatsächlichen Inhalte sowie die Beziehungen zwischen diesen konzipiert. Ein Content Modell stellt eine visuelle Darstellung dieser Inhalte und ihrer Verbindungen innerhalb eines Fachgebiets dar. Es dient als wiederverwendbarer Container, der dabei hilft, Inhalte systematisch zu organisieren und zu strukturieren.
Content Typen sind dabei die Bausteine des Contentmodells. Sie definieren, welche Informationen wo und wie präsentiert werden. Durch die sorgfältige Planung dieser Elemente kann die Konsistenz und Wiederverwendbarkeit von Content verbessert werden, was letztendlich zu einer effizienteren Content-Erstellung und -Verwaltung führt.
Die Rolle von Domain und Content Modelling in der Praxis
Im realen Einsatz ermöglichen diese Modelle eine strukturierte und zielgerichtete Entwicklung von digitalen Produkten. Durch die frühzeitige Definition und Strukturierung von Inhalten können spätere Änderungen an der Benutzeroberfläche oder an den grundlegenden Funktionen der Website vermieden werden. Dies spart Zeit und Ressourcen und verhindert, dass Entwickler und Designer während des Prozesses wieder von vorne beginnen müssen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl Domain als auch Content Modelling unverzichtbare Bestandteile des Designs digitaler Produkte sind. Sie tragen dazu bei, dass die erstellten Lösungen nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch funktional und benutzerorientiert sind. Indem man diese Modelle zu Beginn des Designprozesses implementiert, kann man sicherstellen, dass die Endprodukte logisch strukturiert, leicht navigierbar und zielgruppenorientiert sind.
Designing Connected Content
Ein sehr gutes Buch zu diesem Thema ist “Designing Connected Content: Plan and Model Digital Products for Today and Tomorrow” von Carrie Hane und Mike Atherton. Es beleuchtet, wie man durch sorgfältige Planung und Modellierung von Inhalten die Grundlage für die nutzerzentrierte Entwicklung digitaler Produkte schafft. Das Buch vermittelt Methoden, wie Inhalte systematisch strukturiert und verbunden werden können, um konsistente und anpassungsfähige digitale Erlebnisse zu schaffen.
Designing Connected Content: Plan and Model Digital Products for Today and Tomorrow
Comments are closed